Hochwasserschutz Polder SpeyerFür die Stadt Speyer mit dem weltbekannten Kaiserdom und der historischen Altstadt bestehen Hochwassergefahren vom Rhein her und von den Gewässern, die aus den Einzugsgebieten westlich von Speyer kommen und durch das Stadtgebiet hindurch zum Rhein fließen. Die Gewässer stehen im Hochwasserfall im Rückstau des Rheins und sind deshalb von Rückstaudeichen bzw. Hochwasserschutzmauern begleitet. Zur Verbesserung der Hochwassersituation wurde die Errichtung von zwei Hochwasserpumpwerken an Speyerbach und Hilgardgraben realisiert. Der Ausbau erfolgte für ein 200-jährliches Hochwasser des Rheins. Die Pumpenleistung der beiden Pumpwerke reicht jeweils zur Ableitung eines Abflusses, der statistisch nur einmal in 100 Jahren vorkommt.

Die Lage der Bauwerke zwischen Domgartensteg im Süden, Schillerweg und Bahn im Westen und der Straße „Im Hafenbecken“ (Sackgasse und Zufahrt zum Sealife Speyer) im Norden mit äußerst begrenzten Platzverhältnissen stellte hohe Anforderungen an die Planung der Bauwerke und an die Abwicklung der Baustelle. So mussten zum Beispiel drei Brückenelemente des Domgartenstegs mit jeweils 70 Tonnen Gewicht zwischenzeitlich demontiert und außerhalb der Baustelle zwischengelagert werden.

Das Projekt auf einen Blick:

Auftraggeber: Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd, Rheinland-Pfalz
Leistungen UNGER ingenieure: Entwurfs-, Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Bauoberleitung, SiGeKo, Vermessung, Nachunternehmer für Tragwerksplanung und Planung Elektrotechnik
Technische Daten: Hochwasserpumpwerk Speyerbach: 6 Pumpen mit insgesamt 15 m³/s Förderleistung, Rechenanlage, Gleitschütz 6,0 x 3,1 m; Hochwasserpumpwerk Hilgardgraben: 2 Pumpen mit insgesamt 2,5 m³/s Förderleistung, Schieber 1,3 x 2,0 m; Betriebsgebäude
Zeitraum: 2005 bis 2011
Baukosten: ca. 4 Millionen Euro