Hochwasserschutz KandernDie Kander durchfließt die eng bebaute Ortsmitte entlang der historischen Altstadt von Kandern im Landkreis Lörrach. Nachdem es in der Vergangenheit zu erheblichen Schäden durch Hochwasser kam, soll die Stadt nun vor Hochwasser geschützt werden, wie es statistisch nur einmal in 100 Jahren vorkommt. Dazu sollen das Bachbett der Kander auf einer Länge von 250 Metern um einen Meter tiefer gelegt und zusätzlich verbreitert werden.

Ermöglicht wird dies durch den Rückbau einer alten Wehranlage und die Herstellung von zwei rauen Rampen oberhalb der Ausbaustrecke. Die Kander durchfließt in diesem Bereich die eng bebaute Ortsmitte entlang der historischen Altstadt. Aus Platzgründen wurde zur Herstellung der neuen Ufermauern als geeignetes Verfahren Bohrpfahlwände in überschnittener und aufgelöster Formation ausgewählt. Die Kopfbalken nehmen hierbei teilweise die künftige Verkehrsfläche als Kragplatten mit auf. Durch die massiven Veränderungen des Bachlaufs sind auch sämtliche Brücken in dem Abschnitt neu zu erstellen. Daraus ergaben sich logistisch sehr komplexe Anforderungen, die Verkehrslenkung während der Bauzeit detailliert phasenweise zu planen und mit betroffenen Behörden, Einsatzstellen, Anliegern usw. abzustimmen.

Das Projekt auf einen Blick:

Auftraggeber: Stadt Kandern
Leistungen UNGER ingenieure: Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Bauüberwachung, Vermessung
Technische Daten: Vertiefung der Bachsohle um 1 m, Herstellung von Bohrpfahlwänden (300 m überschnitten, 325 m aufgelöst), Neubau von Brücken (davon eine Straßenbrücke mit historischem Geländer), Unterfangung von Gebäuden (100 lfm), raue Rampen zur Sohlabsenkung (24 m und 36 m Länge), Verlegen von Kanälen
Zeitraum: 2009 bis 2012
Baukosten: ca. 6,5 Millionen Euro