Erhalt und Ausbau der Infrastruktur – die Kommunen stehen aktuell vor großen Herausforderungen
Bauwerke der technischen Infrastruktur, wie zum Beispiel Trinkwasserbehälter, Kanalisation und Kläranlagen, sind ein wichtiger Bestandteil unseres täglichen Lebens. Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Grundlage für gesellschaftlichen und sozialen Wohlstand sowie für die Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
Die Herausforderung für Kommunen:
► Öffentliche Mittel fehlen, die Gebühren und Beiträge für die Schaffung und Nutzung von technischen Anlagen führen bereits heute zu einer hohen finanziellen Belastung für die Bürger.
► Dennoch muss die technische Funktionsfähigkeit der vorhandenen Infrastruktur erhalten und an die demografischen und klimatischen Veränderungen angepasst werden.
► Zwischen der tatsächlichen und der geplanten Nutzungsdauer liegt zunehmend eine erhebliche Differenz. Oftmals treten schon nach kurzer Zeit Schäden in größerem Umfang auf, die aufwendig und kostenintensiv behoben werden müssen. Hier sind innovative Lösungsansätze gefragt.
UNGER ingenieure beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit den Themen Erhalt und Unterhaltung sowie nachhaltige Entwicklung der kommunalen technischen Infrastruktur.
► Von der Instandsetzung von Betonbauwerken,
► der energetischen Optimierung von wasserwirtschaftlichen Anlagen,
► der energetischen Nutzung von Biomasse und Wasserkraft
► bis hin zu ingenieurtechnischen Bewertungen und Berechnungen bei der Gebühren- und Beitragskalkulation
hat UNGER ingenieure neue Themen- und Kompetenzfelder entwickelt, die den Kunden nachhaltige und innovative Lösungen bieten.
Gemeinsam mit Kooperationspartnern wurden Methoden entwickelt, die Wissenschaft, Betriebswirtschaft und Ingenieurkompetenz erfolgreich verbinden. Neue wissensbasierte Konzepte und Methoden, die den gesamten Lebenszyklus von Bauwerken bzw. Anlagen berücksichtigen, liefern einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige und wirtschaftliche Entwicklung der technischen Infrastruktur
Projektbeispiele:
Bauzustandsanalyse und Instandsetzungskonzept
In der Kläranlage Hochheim (35.000 EW) sollte die Bausubstanz der Bauwerke einer intensiven Analyse unterzogen werden. UNGER ingenieure wurde mit der Bauzustandsanalyse und der Erstellung eines Instandsetzungskonzepts beauftragt. Die durchgeführte Analyse und Bewertung zeigte, dass eine umfassende Sanierung der Stahlbetonflächen/-bauteile erforderlich ist.
Durch intensive Beprobung konnte ein detailliertes Bild der Chloridbelastung und der Karbonatisierung der vorhandenen Konstruktion sowohl bezüglich der Lage als auch der Tiefe erstellt werden. So können die Instandsetzungsarbeiten „belastungsscharf“ durchgeführt werden. Die Instandsetzung erfolgt vorwiegend nach dem Prinzip „R“ gemäß RiLi-SIB, in Bereichen mit biogenem Schwefelsäureangriff in Kombination mit Prinzip „W“. In diesem Fall wird zusätzlich ein Oberflächenschutzsystem aufgebracht, um eine Wasseraufnahme des Betons und das Eindringen von beton- oder stahlangreifenden Stoffen zu verhindern. Die Sanierungsarbeiten müssen bei laufendem Anlagenbetrieb mit entsprechenden Konzepten für die Außerbetriebnahme einzelner Anlagenteile durchgeführt werden.
Wertermittlung –Gebühren und Beiträge
Beispiel Aschaffenburg: Die Stadt will für ihr 320 km langes Kanalnetz ein Gebührensplitting bei der Erhebung kostendeckender Abwassergebühren einführen. Künftig sollen getrennte Gebühren für die Ableitung und Behandlung von Niederschlags- und Schmutzwasser erhoben werden. Kapital- und Betriebskosten des Abwassersystems werden hierbei verursachergemäß der Behandlung und Ableitung des Trocken- und Regenwetterabflusses zugeordnet.
UNGER ingenieure wurde mit der Anlagenwertermittlung und Berechnung der Schlüssel für die Kostenaufteilung beauftragt. Dazu werden anhand von Bestands- und Bauwerksplänen sowie Abrechnungsunterlagen die Anlagenwerte des Abwassersystems getrennt nach einzelnen Wirtschaftsgütern ermittelt. Es werden maßnahmenbezogene Kostenangaben sowie Angaben zur Fertigstellung der Anlagen herangezogen und die Abschreibungszeiträume entsprechend der durchschnittlichen Nutzungsdauer wasserbaulicher Anlagen der KVR-Leitlinie der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser in Abstimmung mit der Kämmerei der Stadt angesetzt. Die Ermittlung der Aufteilungsschlüssel Regen- und Schmutzwasserentsorgung für die gesplittete Abwassergebühr erfolgt sowohl für die Investitions- als auch für die Betriebskosten, jeweils getrennt für die Kanäle, die Sonderbauwerke und die Kläranlage.
Energieeffizienzanalysen auf Kläranlagen
Anlagenbetreiber denken verstärkt über Einsparungen nach. Im Rahmen der Förderung von Energieeffizienzanalysen auf Kläranlagen durch das Hessische Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (HMUELV) wurde von UNGER ingenieure eine Vielzahl von Energieeffizienzanalysen erstellt. Die Analysen beinhalten eine Bestandserfassung und Bewertung auf Basis von Ziel- und Toleranzwerten sowie die Festlegung von zu betrachtenden Einzelmaßnahmen mit zugehöriger Wirtschaftlichkeitsbetrachtung. Anlagenbetreiber erhalten als Ergebnis einen Maßnahmenkatalog mit Empfehlungen für die sofortige, kurz- oder längerfristige Umsetzungspriorität sowie einen Überblick über die potenzielle Gesamtenergieeinsparung auf der Anlage.