Gernsheim brauchte einen neuen, größeren Trinkwasserbehälter. Der vorherige Behälter ist gemäß DVGW-Arbeitsblatt W 300 im Verhältnis zur derzeitigen Spitzentagesmenge knapp bemessen und hält nur geringe Betriebsreserven bereit. Zur langfristigen Sicherstellung der Wasserversorgung des Versorgungsgebietes Gernsheim und für ausreichende Reserven auch bei Verbrauchsspitzen musste nun zusätzlicher Speicherraum geschaffen werden. Auf dem Gelände des Wasserwerks wurde ein neuer Trinkwasser-Speicherbehälter mit einem Nutzvolumen von 2.000 m3 errichtet werden.

Trinkwasserbehälter Gernsheim UNGER ingenieure wurde vom Magistrat der Stadt Gernsheim mit der Planung und der Bauüberwachung des neuen Behälters aus Stahlbeton beauftragt. Da er zwischen der Wassergewinnung und dem Versorgungsgebiet angeordnet ist, fungiert der erdüberdeckte Behälter als Durchlaufbehälter und wird aus hygienischen und wasserchemischen Gründen mit einer mineralischen Beschichtung ausgekleidet. Zusätzlich sind entsprechende Rohrleitungen, Armaturen, Pumpen, Be- und Entlüftungsvorrichtungen neu einzustellen bzw. umzulegen. Geplant sind darüber hinaus zwei weitere Anbauten an das vorhandene Wasserwerksgebäude für die Zu- und Ableitungen sowie für die Armaturen. Die Erneuerung des Notstromaggregats und Maßnahmen im Bereich der ESMR-Technik dienen der Optimierung der Betriebssicherheit des Wasserwerks.

Das Projekt auf einen Blick:

Auftraggeber: Magistrat der Stadt Gernsheim
Leistungen UNGER ingenieure: Genehmigungs- und Ausführungsplanung, Bauüberwachung
Technische Daten: Rundbehälter mit rechteckigem Bedienhaus aus Stahlbeton, 2 Anbauten aus Stahlbeton, Gesamtspeichervolumen 2.000 m3; Wasserkammer: Durchmesser 24,20 m, mittlere Höhe 5,10 m; Technische Ausrüstung: Zulauf DN 250, Entnahme: DN 300, Überlauf DN 500/DN 300 mit Überlauftulpe und Tideflex; Entleerung/Restentleerung DN 100; Be- und Entlüftung: Spezialfilteranlage; Messtechnik: Mengenmessung, Wasserstände; Eingänge, Zugänge: Sicherheitstüren; Kranbahn mit Laufkatze, Installation einer Druckerhöhungsanlage; Notstromaggregat bis 630 kVA
Zeitraum: ab 2015 bis 2016
Baukosten: rund 2,4 Millionen Euro