Das Regierungspräsidium Freiburg plant bei Emmendingen-Wasser die Revitalisierung der Elz mit Dammrückverlegung sowie eine Strukturverbesserung auf ca. 2,45 km Länge. UNGER ingenieure wurde in einer ARGE mit der Planung der Gewässerrenaturierung in den Planungsabschnitten Revitalisierung und Strukturverbesserung beauftragt.

UNGER ingenieure hat die Planung zu diesem Projekt visualisiert

Im Rahmen der Entwurfsplanung wurde durch UNGER ingenieure eine Visualisierung der Planung angefertigt mit dem Ziel, das öffentliche Verständnis für das Projekt zu fördern sowie aufgrund der Corona-Pandemie ausgefallene Bürgerinformationsveranstaltungen zu kompensieren. Die Öffentlichkeit kann sich jetzt anhand eines anschaulichen Videos auf der Website des Regierungspräsidiums Freiburg informieren. Hier sieht man die künftige Gestaltung des gesamten Flussabschnitts nach erfolgter baulicher Umsetzung.

Das Video finden Sie unter diesem Link:
https://rp.baden-wuerttemberg.de/rpf/abt5/ref531/drv-emmendingen/

Bessere Gewässerstruktur, Revitalisierung und mehr Hochwasserschutz-Retentionsflächen – die Planung

Die Verbesserung der Gewässerstruktur der Elz erfolgt in dem Bereich zwischen Sexau (Landkreis Emmendingen) und dem Kollmarsreuter Wehr, denn dort ist eine Deichrückverlegung nicht möglich. Hier ist die Umgestaltung des Wasserbetts sowie der Vorlandflächen geplant. In dem geschaffenen Entwicklungskorridor werden leichte Laufverschwenkungen angestoßen und Strukturelemente wie Totholz, Kiesinseln, Fischunterstände und Kiesufer eingebracht. Die bestehenden Sohlschwellen werden rückgebaut und durch die Ausführung von Rauschen (gewässerbreiten Raugerinnen) ökologisch durchgängig hergestellt. Um die Erosion der Dämme durch morphodynamische Prozesse der Elz zu verhindern, wird eine rückverlegte Mittelwasser-Ufersicherung in die Gewässerufer eingebaut und durch Kiesuferflächen überdeckt.

Zwischen Emmendingen-Wasser und dem Kollmarsreuter Wehr liegt der Bereich der umfangreichen Revitalisierung. Hier werden die bestehenden Hochwasserschutzdämme ins Hinterland zurückverlegt. Auf diese Weise erhält der Fluss Raum zur naturnahen Eigenentwicklung. Gleichzeit wird in diesem Abschnitt der Hochwasserschutz durch neu entstehende Retentionsflächen verbessert. Auch Aspekte des Naturschutzes und der Naherholung werden berücksichtigt. Es wird eine weiträumige Sekundärauefläche geschaffen, in welcher das Initialgerinne der Elz mit mehreren Mäanderschlingen angelegt wird. Im Rahmen der eigendynamischen Entwicklung werden Laufverlagerungen und Verzweigungen entstehen. Darüber hinaus werden vielfach Strukturelemente wie Totholz, Kiesinseln und Kiesufer eingebracht. Teile des rückzubauenden Hochwasserdamms bleiben als Altdammabschnitte zur Bereitstellung von Geschiebe, als Landschaftsstrukturierungen und Rettungsinseln für Tiere bestehen. Ufersicherungen in restriktiven Bereichen werden durch ingenieurbiologische Bauweisen, wie Weidenspreitlagen, Holzkrainerwänden und Weidensteckhölzern ausgeführt. Lokal werden inklinante Lenkbuhnen und Schneckenbuhnen als gezielte Strömungslenker eingebaut.

Die bauliche Umsetzung des Projektes soll 2023 beginnen und 2025 abgeschlossen sein.