Die Gemeinde Großwallstadt betreibt seit vielen Jahren die Hochbehälter „Alt“ und „Neu“ zur Trinkwasserversorgung des Gemeindegebietes. Bei dem Behälter „Alt“ aus dem Jahre 1956 handelt es sich um einen erdüberdeckten Brillenbehälter mit zwei runden Wasserkammern und einem Speichervolumen von jeweils 250 m³ sowie einem verbindenden Bedienhaus.

UNGER ingenieure wurde zur Feststellung des Sanierungsbedarfs im Bereich der Wasserkammern des Behälter HB „Alt“ mit der Erstellung einer Bauzustandsanalyse mit Instandsetzungsplanung beauftragt. Die Oberflächen der Wasserkammern zeigten Abnutzungserscheinungen an der Chlorkautschukbeschichtung und zahlreiche Roststellen an der Decke. Zur Ermittlung des Bauzustandes fand eine Begehung einschließlich Untersuchungen und Bohrkernentnahmen der rechten Wasserkammer statt. Untersucht wurden Schichtaufbau, Schichtdicken, Bewehrungsüberdeckung, Oberflächenhaftzugsfestigkeit, Calciumhydroxid / Calciumcarbonat – Gehalt zur Beurteilung der Karbonatisierungstiefe sowie Prüfung auf PCB-Gehalte.

Die durchgeführte Bauzustandsanalyse ergab einen baulichen Sanierungsbedarf im Bereich der Innenoberflächen der Wasserkammern. Mit dem Instandsetzungskonzept wurden mit einer mineralischen Spritzmörtelbeschichtung der Decken-, Wand- und Bodenflächen sowie einer VA-Auskleidung der Wand- und Bodenflächen bei mineralischer Beschichtung der Decke zwei unterschiedliche Varianten der Instandsetzung untersucht und gegenübergestellt.

Aufgrund der Kostenberechnung und auch im Hinblick auf den Lebenszyklus des Bauwerks sowie einer Abwägung hygienischer Bedingungen wurde trotz der geringfügig höheren Investitionskosten die Ausführung mit einer hygienisch einwandfreien und langlebigen Edelstahlauskleidung empfohlen.