Der Wirtschaftsbetrieb Mainz ist Betreiber des Zentralklärwerks Mainz (ZKW) im Stadtteil Mombach. Hier kommen die Abwässer der Einwohner von Mainz, Budenheim und der Verbandsgemeinde Bodenheim sowie die der angeschlossenen Industrieunternehmen zusammen. Die Anlage ist für 320.000 Einwohner ausgelegt.

2017 wurde UNGER ingenieure mit der Erarbeitung eines Instandsetzungskonzeptes für die drei parallel liegenden Regenüberlaufbecken beauftragt. Die betontechnologische Untersuchung stellte eine ausgeprägte Karbonatisierung der Betonbauteile fest mit einem Großteil freiliegender Bewehrungseisen. Darüber hinaus wurden teilweise erhöhte Sulfatgehalte festgestellt. Die Betonqualität insgesamt wurde sehr unterschiedlich bewertet. Die Instandsetzung wird abschnittweise durchgeführt. Eine besondere Herausforderung bedeutete der große Räumer, der über alle drei Becken verläuft und während der Baumaßnahmen in Betrieb bleiben musste. Um die Arbeiten im Becken dennoch zu ermöglichen, wurde das betreffende Räumerschild abgebaut. Die empfindliche Räumerlaufbahn durfte unter keinen Umständen beeinträchtigt werden.

Die zum Sanierungsumfang gehörende Ablaufrinne mit 150 m Länge und 4 m hohen Wänden konnte für die Instandsetzung nicht außer Betrieb genommen werden. Während der gesamten Bauphase waren hier keine festen Einbauten möglich. Innerhalb einer kurzer Vorwarnzeit waren die Rinne für den Betrieb zu räumen und sämtliche Geräte, Materialien und Personen aus der Rinne zu entfernen.

Für die Instandsetzung des Beckens wurde der Untergrund mit HDW-Strahlen (ca.2.000 -3.000 bar) vorbehandelt. Das Korngerüst wurde freigelegt und bis auf einen tragfähigen Untergrund abgestrahlt. Entsprechend des Schadensbildes wurden Schichtabtragtiefen für jedes Bauteil festgelegt. Im nächsten Schritt wurden vorhandene Risse verpresst und freigelegte Bewehrungseisen mit einem Korrosionsschutz versehen. Anschließend wurde eine Fläche von knapp 5.000 m² mineralischer Beschichtung aufgetragen. Verwendet wurde ein SPCC Spritzmörtel, dessen Oberfläche mit einem Feinspachtel geglättet wurde. Die Wandkronen wurden ebenfalls neu beschichtet und mit einem Oberflächenschutzsystem versehen. Im Zuge der Instandsetzung waren auch sämtliche Bauteilfugen zu erneuern, insgesamt über 1,2 km. Die Außenseite der Wandkronen wurden mineralisch neu beschichtet und erhielten einen Farbanstrich nach Wahl des Auftraggebers.

UNGER ingenieure wurde 2018 zudem mit der Bauausführung des ersten Abschnitts und nachfolgend mit der Bauausführung des zweiten und dritten Bauabschnitts sowie den Instandsetzungsmaßnahmen für das RÜB 5 inklusive Ablaufkanal beauftragt.